Bruttorendite vs. Nettorendite in Deutschland: Rendite richtig berechnen

Unterschied zwischen Bruttorendite und Nettorendite in Deutschland: So berechnen Sie die tatsächliche Rendite korrekt

Die Rendite ist der wichtigste Indikator für die Effektivität einer Immobilieninvestition.
In Deutschland kann unter „Rendite“ jedoch Verschiedenes verstanden werden – Bruttorendite, Nettorendite oder sogar Eigenkapitalrendite.
Um den tatsächlichen Ertrag zu bewerten, ist es wichtig zu verstehen, wie diese berechnet werden und welche Kosten berücksichtigt werden müssen.

Bruttorendite – die „grobe“ Rendite

Die Bruttorendite ist die einfachste und meist „marketingwirksame“ Kennzahl, die Verkäufer und Immobilienportale angeben.

Formel:

Bruttorendite=JahreskaltmieteKaufpreis×100Bruttorendite=KaufpreisJahreskaltmiete​×100

Beispiel:
Wohnungspreis: 250.000 €
Kaltmiete: 900 €/Monat → 10.800 €/Jahr

10.800/250.000×100=4,32%10.800/250.000×100=4,32%

Dies ist die Bruttorendite – sie berücksichtigt nicht Nebenkosten, Steuern oder weitere Kaufnebenkosten.

Typischer Fehler: Investoren orientieren sich ausschließlich an der Bruttorendite, obwohl der reale Ertrag oft 30–40 % niedriger liegt.

Nettorendite – die reale Rendite

Die Nettorendite ist die genauere Kennzahl, die alle laufenden Kosten berücksichtigt.

Formel:

Nettorendite=Jahreskaltmiete−laufende KostenGesamtkosten (Kaufpreis + Nebenkosten)×100Nettorendite=Gesamtkosten (Kaufpreis + Nebenkosten)Jahreskaltmiete−laufende Kosten​×100

Laufende Kosten (laufende Kosten) umfassen u. a.:

  • Hausgeld (nicht umlagefähiger Teil)
  • Rücklagen (für Reparaturen)
  • Verwaltungskosten (Hausverwaltung, Buchhaltung)
  • Versicherung
  • Kleinreparaturen und Leerstand

Gesamtkosten umfassen:

  • Kaufpreis
  • Grunderwerbsteuer (3,5–6,5 %)
  • Notar & Grundbuch (ca. 1,5 %)
  • Maklergebühren (bis 3,57–7,14 %)

Beispielrechnung Nettorendite:

KennzahlBetrag (€)
Kaufpreis250.000
Nebenkosten (10 %)25.000
Jahreskaltmiete10.800
Laufende Kosten (Hausgeld, Rücklagen etc.)2.000
Nettoertrag8.800
Gesamtkosten275.000

8.800/275.000×100=3,2%8.800/275.000×100=3,2%

Die Nettorendite beträgt also 3,2 % und nicht 4,3 %.

Eigenkapitalrendite – Rendite auf das eigene Kapital

Bei Nutzung einer Finanzierung (Hypothek) ist es sinnvoll, die Rendite auf das eingesetzte Eigenkapital zu berechnen.

Formel:

Eigenkapitalrendite=Jahresu¨berschuss (nach Zins, Tilgung, Kosten)Eigenkapital×100Eigenkapitalrendite=EigenkapitalJahresu¨berschuss (nach Zins, Tilgung, Kosten)​×100

Dieser Wert zeigt, wie effizient Ihr Kapital arbeitet, und kann durch Hebelwirkung (Leverage) höher als die Nettorendite sein.

Interpretation der Kennzahlen

KennzahlAussageBerücksichtigt KostenTypischer Wert
BruttorenditeGesamt-Rendite „auf dem Papier“Nein3–6 %
NettorenditeRealer Ertrag nach KostenTeilweise2,5–4,5 %
EigenkapitalrenditeRendite auf das eingesetzte KapitalVollständig5–10 % (bei Finanzierung)

Tipp von Dominart Invest

Bei der Analyse eines Objekts sollten alle drei Kennzahlen betrachtet werden, aber für die Entscheidung zählen vor allem Nettorendite und Cashflow.
Sie spiegeln die tatsächliche Rendite wider, die nach allen Kosten und Steuern erzielt wird.

  • Nettorendite > 3 % und positiver Cashflow → interessant für langfristige Vermietung
  • Rendite < 2 % → Fokus eher auf Wertsteigerung als auf laufenden Ertragxtagstartz/li>

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